Kreative Neuerfindung der Metamorphosen des antiken Autors Ovid
Der Latein-Kurs der Jahrgangsstufe 13 hat innerhalb einer Unterrichteinheit zu den Metamorphosen des lateinischen Autors Ovid die Erzählungen von Apoll und Daphne sowie von Latona und die lykischen Bauern in einer Kreativaufgabe neu erfunden, nachdem diese beiden Erzählungen zuvor im Unterricht thematisiert worden sind. Das Werk Metamorphosen enthält fortlaufende mythologische Erzählungen in Form eines Gedichts zur Weltgeschichte (von der Weltentstehung bis Ovids Lebzeiten). Dabei erklären viele Erzählungen/ Mythen Begrifflichkeiten, die wir bis heute verwenden: Z.B. der Narzissmus und das Echo von der Erzählung über Narziss und Echo.
Bei der Umsetzung der Kreativaufgabe konnten die Schülerinnen und Schüler interessengeleitet künstlerisch, literarisch oder darstellerisch wahlweise eine der genannten Metamorphosen in einer antiken oder modernen Neuerzählung umsetzen. Die Schülerinnen und Schüler wählten dabei ganz unterschiedliche Formate: Comic/ Bildergeschichte, Bildercollage, innerer Monolog einer Person aus den Erzählungen oder einen Podcast.
Zusammenfassung der Metamorphose Latona und die lykischen Bauern:
Die schwangere Göttin Latona ist auf eine Insel verbannt worden, wo sie Zwillinge zur Welt bringt. Anschließend flieht sie, weil sie nirgends willkommen ist, mit den Neugeborenen nach Lykien. Unter völliger Erschöpfung gelangt sie an einen See, an dem sie Bauen antrifft. Wegen der Hitze sind Latona und die Neugeborenen kurz davor zu verdursten und Latona bittet für sich und ihre Kinder flehentlich um Wasser. Die bösartigen Bauern aber verbieten Latona nicht nur zu trinken, sondern wirbeln sogar noch den Schlamm im See auf, um das Wasser zu verunreinigen. Latona, die ihre göttliche Herkunft bisher nicht offenkundig gemacht hat, verflucht daraufhin die Bauern, auf ewig in diesem See leben zu müssen und verwandelt sie in Frösche. Das Geschimpfe der Bauern dauert auch noch in ihrer neuen Gestalt an, auch wenn sie Freude am neuen Leben im Wasser haben. (Vgl. Albrecht (2010) 311-314)
Zusammenfassung der Metamorphose Apoll und Daphne:
Der Gott Apoll beleidigt den Liebesgott Cupido, indem er ihn als schlechten Schützen bezeichnet. Der verärgerte Cupido nimmt Rache und schießt einen Pfeil auf Apoll, der Liebe und Leidenschaft entfacht, und einen Pfeil auf die schöne Nymphe Daphne, der genau das Gegenteil bewirkt. Als Folge verliebt sich Apoll in Daphne, während Daphne diese Liebe nicht möchte. Als Apoll ihr nachstellt, flieht sie vor ihm. Nach einer Weile ist Daphne durch die Verfolgungsjagd erschöpft und bittet ihren Vater, einen Flussgott, dass er ihren Körper in eine andere Gestalt verwandelt, damit sie Apoll entkommen kann. Daraufhin verwandelt sie sich in einen Lorbeerbaum. Apoll liebt sie nun immer noch in Gestalt eines Lorbeerbaumes und der Lorbeer ist Apoll seit diesem Zeitpunkt heilig und er trägt immer einen Lorbeerkranz. (Vgl. Albrecht (2010) 39-47)
(Quelle Zusammenfassungen: Albrecht, M.: Ovid. Metamorphosen. Lateinisch und Deutsch. Reclam, Stuttgart 22010.