Landesweiter Schulbesuchstag am 9. November
Novemberrevolution, Hitlerputsch, Reichspogromnacht und Mauerfall – ein Jahrhundert deutscher Geschichte spiegelt sich in einem einzigen Tag.
Am 9. November 1938 befiehlt Adolf Hitler die Reichspogromnacht, von den Nationalsozialisten selbst wegen der vielen zerschlagenen Glasscheiben höhnisch „Reichskristallnacht“ genannt. Läden und Wohnungen jüdischer Menschen werden geplündert und zerstört. Synagogen geschändet, zerschlagen, verbrannt. Unzählige Unschuldige werden in dieser Nacht verhöhnt, verletzt, verhaftet und auch ermordet.
Dass am 9. November 1989 die Mauer fällt, gleicht einem Zufall. Günther Schabowski, Mitglied des Politbüros und Sekretär für Informationswesen , stellt sich den Fragen von Journalisten im Pressezentrum des Zentralkomitees der SED in Ostberlin. Das Fernsehen der DDR überträgt live. Er spricht von einer Lockerung der Ausreisebestimmungen, ein Versuch, die Massenflucht von DDR-Bürgern über die damalige Tschechoslowakei einzudämmen. Ab wann denn dies gelte, wird er gefragt. „Unverzüglich“, lautet seine Antwort. Ein „Missgeschick“, das noch in der gleichen Nacht von Ost- und Westdeutschen auf dem Ku`damm gefeiert wird.
Im Rahmen des Schulbesuchstages am 9. November kamen Landtagsabgeordnete landesweit an rund 100 weiterführende Schulen mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Unserer Einladung zu einem Besuch war der CDU-Landtagsabgeordnete Torsten Welling aus Ochtendung zusammen mit seinem Büroleiter Martin Reis gefolgt. Thematisch standen vor allem der seit Februar anhaltende Krieg in der Ukraine, die Coronalage, die noch immer sehr langsam voranschreitende Digitalisierung der Schulen und die Legalisierung von Cannabis im Mittelpunkt des angeregten Gespräches. Außerdem interessierte die Schülerinnen und Schüler auch der Arbeitsalltag Torsten Wellings und dessen persönliche Motivation, sich in der Politik zu engagieren, denn unsere Demokratie lebt von Menschen, die genau dies tun.
Autorin: Daniele Severin
Fotos: Daniela Severin und Tatjana Horn